free palestine please
- lousteiger
- 16. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
ich war mit m. am strand. wir sind über die halbe insel gefahren; an der küste entlang.
see here, it's only 6km to bodrum turkey. a lot of swimmers arrive here.
you see the military, it's dangerous.
wir fahren weiter
und hier?
malaka, if I am at the beach here they ask me for my ausweis or send me to the water (das deutsche wort ausweis wird regelmässig im asylbewerbungsprozess benutzt).
wir fahren 30 minuten weiter bis wir an einen fast leeren strand kommen.
wir trinken bier, essen sonnenblumenkerne, schauen dem wasser zu und reden übers leben.
jedes mal, wenn ich etwas weit aussen im meer sehe, frage ich mich gleich, ob es ein schlauchboot voller menschen ist. was würde ich tun? ich weiss was ich nicht tun darf, wenn ich nicht ins gefängnis kommen möchte. und trotzdem, was tun?
wie machen das die touris, die jeden tag hier liegen?
es ist montag.
wir vom center wollen einen marsch durch kos downtown organisieren, für die menschen in palästina und die menschen hier. am besten noch diese woche. wir warten noch auf das ok der behörden. dieses wochnende, hab ich mich in die okkupationsgeschichte von palästina reingekopft und gefühlt. unter diesem link https://www.youtube.com/watch?v=rGVgjS98OsU findest du ein 16min video, das die konfliktgeschichte zusammenfässt. auf netflix gibt es den film born in gaza. ich konnte ihn nicht zu ende schauen, weil ich nicht mehr weinen wollte. ich hab das privileg einfach sagen zu können: nein, ich will das nicht mehr schauen, ich will nicht mehr weinen. die anderen haben diese wahl nicht. wenn sie wissen wollen, wie es ihren familien geht, sind sie darauf angewiesen, die videos in den sozialen medien zu schauen. sie haben keine kontaktmöglichkeiten mehr zu ihren familien. sie wissen nicht, ob sie noch am leben sind, verletzt, verschollen, mutter, vatter, kinder. die videos sind der einzige zugang. die einzige möglichkeit irgendetwas zu erfahren, welcher ort bombadiert wurde, wie hoch die wahrscheinlichkeit ist, dass eine verwandte person dort war.
m. sagte mir heute er hätte am donnerstag das letzte mal von seiner mutter gehört. she wrote me i love you very very much my son. seit dem herrscht stille.
ich habe am sonntag mit meiner familie über video telefoniert und ich dachte die ganze zeit, scheisse, was für ein glück hab ich. die sind alle zusammen, zufrieden und gesund. ich bin so froh und so scheiss dankbar. was für ein scheisskackfurzshitshithsitaaahhh.
free palestine.
please.

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