some gefühle
- lousteiger
- 19. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
ich weiss grad gar nicht, was ich schreiben soll
ich bin heute sehr dünnheutig und wechsle meine stimmung von traurig zu hyperglücklich. ich kenne diese stimmungsschwankungen gut
heute morgen kam ich voller lebensfreude und energie im center an, habe mit allen gescherzt, mich an die arbeit gemacht und gelacht. alles war super. und plötzlich wurde mir alles zu viel. überall hörte ich meinen namen, lou lou lou lou und ich wusst nicht mehr wohin mit meiner aufmerksamkeit, ich wurde die ganze zeit angefasst, nicht böswillig, freundschaftlich. doch es war mir zu viel. ich habe s. gesagt, ich gehe kurz spazieren, bin etwas gelaufen, unter einen baum, hab mich hingesetzt und geweint, bis ich fertig war. bin noch etwas da gesessen und hab getamet und den blätter im wind zugehört, dann bin ich wieder aufgestanden und zurück zum center. sie haben mich schon gesucht lou lou lou are you alright yes i'm fine where were you for a walk why i needed some space why you sad no i'm not sad i'm fine, ich schäme mich mit ihnen über meine gefühle zu reden. ich möchte ihren gefühlen platz lassen. dafür muss ich zufrieden und ruhig sein, habe ich gelernt. ich schreibe jeden tag, trainiere jeden tag, koche gesundes essen und schlafe mindesten 8 stunden. so schaff ich es voller energie und empathie zu sein, meistens. manchmal packen mich meine gefühle, meine privaten gefühle, sie haben nichts mit der arbeit zu tun, sondern mit mir und meiner geschichte. ich lerne meine gefühle und regungen grad sehr viel besser kennen. woher sie kommen und weshalb und lerne sie zu zuordnen ohne in panik zu geraten. wie absurd, dass ich das gerade hier, in dieser situation lerne. es ist sehr wertvoll und ich bin dankbar für die erfahrungen.
vor einigen tagen hat mich s. gefragt, wie es mir hier geht und wie meine ersten wochen waren. ich hab ihr gesagt, ich trau mich fast nicht zu sagen, wie gut es mir geht. es erscheint mir zynisch. sie beruhigte mich und sagte, dass diese arbeit einem sehr viel geben kann und es ist nichts falsch daran, sich gut zu fühlen, wenn geholfen wird. ich bereichere mich an ihren gefühlen nicht, es sind ihre, ich höre zu und biete ablenkungen. wie vielleicht alles, hat diese arbeit eine egoistische komponete. doch wo im leben haben wir diese nicht? ich glaube nicht mehr an altruismus. der mensch tut alles aus einem grund und der grund liegt irgendwo in ihm* selber; sprich alles hat einen egoistischen anfang. ich freunde mich mit diesem gedanken an. egoismus muss nicht schlecht sein. ich habe das so abgespeichert, aber es stimmt nicht. es gibt kein gut oder schlecht. die welt ist komplexer als eine simple binarität. und diese erkenntnis beziehe ich nicht nur auf gut und schlecht. es besteht ein dualismus, doch dazwischen befindet sich ein spektrum, ein spektrum an farben, gefühlen, wahrnehmungen, empfindungen, menschen, geschlechtern, geschichten. ich möchte dieser komplexität gerecht werden und ich versuche es jeden tag aufs neue.

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